Was ist Schleim?

Was ist Schleim?

Die innere Oberfläche der Atemwege besteht aus Schleimhaut. Deren Deckschicht, das Atemwegsepithel  trägt kleinste Härchen, die Flimmerhaare.  Diese schlagen rhythmisch aufeinander abgestimmt in eine Richtung - nämlich rachenwärts - und tragen so zur Selbstreinigungsfunktion der Atemwege bei. Um dabei besonders effektiv zu sein, d.h. Kraft zu sparen und Reibung zu vermeiden gleiten die Flimmerhaare in einem Flüssigkeitsfilm hin und her.

Schleim wird von Drüsen und spezialisierten Zellen (Becherzellen) der Atemwege produziert und bildet dort einen Oberflächenfilm, der aus einem wässrigen, wenig zähflüssigen (Solschicht) und einem gelartigen, zähflüssig-klebrigen Anteil (Gelschicht- Mukusschicht) besteht. Dabei werden sowohl Schmutz- und Staubpartikel als auch Krankheitserreger im gelartigen Anteil gebunden und mittels der Bewegungen der Flimmerhärchen nach außen transportiert.

Der wässrige Anteil des Schleims ist dabei ebenso wichtig. Er verstärkt die Energie der Flimmerhaare, ähnlich der Wellenbewegung im Wasser, was den gesamten Schleim in Bewegung versetzt und somit dessen Abtransport erleichtert.

Ändert sich die Zusammensetzung des Schleims, zum Beispiel wenn er zähflüssiger wird, sind die Flimmerhaare zunehmend blockiert und mehr oder minder bewegungsunfähig. Dadurch ist der Abtransport des Schleims stark eingeschränkt.

Wird er allerdings zu dünnflüssig, beispielsweise durch stark verdünnende Flüssigkeiten, gleitet er durch die Flimmerhärchen hindurch. Der Schwerkraft folgend, rinnt er in die Tiefen der Atemwege, was den Abtransport nach oben ebenso behindert.

Der Schleim erfüllt eine nützliche Aufgabe, den Teilchentransport bzw. die Selbstreinigung der Atemwege - solange er also weder zu zäh noch zu dünnflüssig ist, funktioniert alles bestens.