Obere Atemwege

Obere Atemwege

Zu den oberen Atemwegen zählen Nasen-, und Nasennebenhöhlen sowie der Mund- und Rachenraum. In der Nasenhöhle vergrößern jeweils eine obere, mittlere und untere Nasenmuschel die Oberfläche der Seitenwände. Hier wird die eingeatmete Luft erwärmt, angefeuchtet und gefiltert. Damit sie diese Funktion erfüllen kann, ist die große Oberfläche mit einer Schleimhaut (Mukosa) überzogen. Diese enthält neben schleimproduzierenden Drüsen auch Flimmerepithelzellen. Ein dichtes Netz an oberflächlichen Blutgefäßen sorgt für die Erwärmung der Atemluft auf Körpertemperatur. Durch die Aktivität der Schleimdrüsen wird die Atemluft in der Nase angefeuchtet und der Schleim filtert zusätzlich Staubpartikel und Krankheitserreger heraus. Die Flimmerhärchen bewegen den Schleim dann in Richtung Rachen, wo Staubteilchen und Krankheitserreger zusammen mit dem Schleim verschluckt oder über Rachen und Mund entsorgt werden können.

Nasenschleimhautentzündung

Eine Nasenschleimhautentzündung wird auch Rhinitis oder umgangssprachlich "Schnupfen" genannt. Sie tritt meist im Zuge einer Erkältung auf. Oftmals kommt es dabei zu einer Einengung oder einem Verschluss von Nasen- und Nasennebenhöhlen. Auch kann ein- oder beidseitiger Nasenausfluss auftreten, der sich wässrig, schleimig bzw. klar, eitrig oder blutig darstellen kann.

Ein häufiges Symptom ist auch das Niesen, wodurch Nasensekret inklusive Staub, Krankheitserreger und andere Fremdkörper aus der Nase befördert werden.

  • Akute Nasenschleimhautentzündung („Schnupfen“)

Sie wird auch als "gewöhnlicher Schnupfen" bezeichnet und in den meisten Fällen sind Viren die Verursacher. Die akute Nasenschleimhautentzündung ist meist harmlos und geht durch das Anschwellen der Nasenschleimhaut mit einer Verstopfung und laufenden Nase einher. Nach etwa einer Woche ist in der Regel eine Nasenschleimhautentzündung überstanden.

Allergische Nasenschleimhautentzündung

Eine Entzündung der Nasenschleimhaut kann auch allergisch bedingt sein. Eine Reaktion des Immunsystems entsteht dann, wenn es einen Fremdstoff (Allergen) beim ersten Kontakt als vermeintlichen Feind wahrnimmt. Daraufhin wird dieser bei jedem erneuten Kontakt bekämpft. Die typischen Symptome sind Rötung, Jucken, Niesen und eine laufende Nase - eine Allergie.

Man unterscheidet zwischen saisonaler allergischer Rhinitis (z.B. Heuschnupfen), meist bedingt durch das Blühen von Gräsern und Bäumen, die nur in bestimmten Jahreszeiten auftritt, einer ganzjährig allergisch bedingten Nasenschleimhautentzündung (z.B. Hausstauballergie) und einer berufsbedingten allergischen Rhinitis.

Nasennebenhöhlenentzündung

Die Nasennebenhöhlen sind ebenso wie die Nase mit Schleimhaut ausgekleidet. Entzündet sich diese Schleimhaut, so spricht man von einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis).

Akute Nasennebenhöhlenentzündung

Die akute Nasennebenhöhlenentzündung ist eine recht häufige Erkrankung. Oft wird sie durch Viren im Zuge einer Erkältung verursacht, aber auch Bakterien können zusätzlich oder ursächlich vorkommen.

Typische Symptome sind pochende Kopfschmerzen sowie ein „Druckgefühl“. All das äußert sich u.a. im Stirnbereich, über der Nase, zwischen und unter den Augen.

Neben einem gestörten Geruchssinn kann auch Fieber ein häufiges Begleitsymptom sein. Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung heilt normalerweise nach etwa ein bis zwei Wochen aus.

Chronische Nasennebenhöhlenentzündung

Wenn eine Entzündung länger anhält oder ständig wieder auftritt (mehr als vier Mal pro Jahr), handelt es sich um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung.

Ursächlich sind möglicherweise eine Nasenscheidewandverkrümmung oder gutartige Schleimhautwucherungen (Nasenpolypen). Diese Verengungen im Bereich der Nasenmuscheln verhindern die ausreichende Belüftung der Nebenhöhlen und das Abfließen von Sekret Richtung Nase.

Die Beschwerden sind bei der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung oft weniger ausgeprägt als bei der akuten Form. Wenn allerdings eine medikamentöse Therapie auf Dauer erfolglos ist, kann eine Operation nötig werden.

Mukoviszidose oder Autoimmunerkrankungen wie Morbus Wegener können ebenso chronische Nasennebenhöhlenprobleme verursachen.

Rachenschleimhautentzündung

Bei einer Rachenschleimhautentzündung (Pharyngitis) handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut, die den Rachen auskleidet. Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Beide haben jeweils sehr unterschiedliche Ursachen und Verlaufsformen.

Akute Rachenschleimhautentzündung

Diese tritt meist im Rahmen eines grippalen Infekts oder als Symptom einer einfachen Erkältung auf. Fast immer wird sie von Viren ausgelöst.

Symptome sind Schmerzen beim Essen, Trinken und oft sogar beim Sprechen. Zumeist ist eine akute Rachenschleimhautentzündung aber harmlos und heilt innerhalb weniger Tage völlig aus.

Seltener kommen auch bakterielle Infektionen mit Streptokokken als Verursacher vor. Diese lösen eine in der Regel eitrig verlaufende akute Rachenschleimhautentzündung (Angina tonsillaris) aus, die auch ernsthafte Komplikationen wie Schluckbeschwerden mit sich bringen kann. Aus diesem Grund sollte man bei starken Schmerzen, hohem Fieber und weiß-gelblichen Belägen im Rachenraum unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Chronische Rachenschleimhautentzündung

Wenn der Rachen über mehr als drei Monate durchgehend entzündet ist, spricht man von einer chronischen Rachenschleimhautentzündung. Diese wird nicht durch Krankheitserreger verursacht, sondern durch äußere Faktoren ausgelöst. Trockene Luft, Staub, Alkohol-, Nikotingenuss oder eine Strahlentherapie können beispielsweise für eine dauerhafte Schädigung der Rachenschleimhaut verantwortlich sein.

Die Betroffenen haben das Gefühl, als würde ein Fremdkörper im Hals stecken. Dies führt oft zu einem Würgereiz und häufigem Räuspern.

Die Therapie einer chronischen Rachenschleimhautentzündung zielt in erster Linie darauf ab die auslösenden Faktoren zu vermeiden bzw. zu verringern.