Tacholiquin bei cystischer Fibrose

tacholiquin bei cystischer Fibrose

Oberflächenaktive Eigenschaften des Mukolytikums helfen, besonders hartnäckigen Schleim zu lösen und so die mukoziliäre Clearance zu verbessern

Tacholiquin wird seit fast 60 Jahren erfolgreich bei Erkrankungen im Zusammenhang mit zähflüssiger Schleimbildung in den Atemwegen eingesetzt. Das Medizinprodukt wirkt dabei lokal und rein physikalisch. Eine aktuelle Untersuchung von Prof. Dr. med. Rainer Fischer, Dr. med. Gerald Untersteiner und Univ. Doz. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Strohmaier zeigt nun, dass der Schleimlöser mit dem Wirkstoff Tyloxapol bei Cystischer Fibrose die mukoziliäre Clearance verbessert und die Expektoration fördert.

Hintergrund
Bei der Cystischen Fibrose führt eine Genmutation des CFTR-Proteins (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) über defekte Chloridkanäle unter anderem zu einer Erhöhung der Viskosität des Mukus im gesamten Bronchialsystem. Die normale Zilienbewegung ist damit höhergradig behindert bis hin zu unmöglich. Die daraus resultierende stark eingeschränkte mukoziliäre Clearance kann die Homöostase in der Lunge beeinträchtigen. Letzteres äußert sich unter anderem in einer ausgeprägten Erhöhung der Infektanfälligkeit. Die symptomatische Behandlung der Krankheit zielt unter anderem auf eine Reduktion der Viskosität des Lungensekrets ab.

Ergebnisse der Untersuchung
Die Dehydratation an der apikalen Zelloberfläche des Respirationstraktes gilt als anerkannter pathognomonischer Faktor bei der Cystischen Fibrose (Donaldson und Boucher 2007). Das in der aktuellen Untersuchung verwendete in vitro-Modell repliziert diese Verhältnisse unter anderem durch hochviskose Mukuslast in geeigneter Weise. Die Ergebnisse zeigen, dass nach Applikation des Detergens Tacholiquin eine Verflüssigung des Schleims innerhalb der ersten drei Minuten sowie eine rasche und nachhaltige Verbesserung der ziliären Bewegung beziehungsweise der Transportfunktion erreicht werden kann. Der Effekt hält bis zu 48 Stunden lang an. Aufgrund seiner oberflächenaktiven Eigenschaften durchdringt das enthaltene Tyloxapol die kompakten und zähflüssigen Schleimschichten, die die normale Ziliarfunktion beeinträchtigen. So verbessert der Wirkstoff die mukoziliäre Clearance und fördert die Expektoration. Aktuell und in der Vergangenheit konnte bereits gezeigt werden, dass dies auch zu einer verbesserten Verteilung beziehungsweise Absorption von simultan inhalierten Therapeutika führt (Khanal 2015, Marcinkowski 2008).

Hier geht es zur Zusammenfassung der Ergebnisse.