Tacholiquin bei COPD

Mukolytische Effekte - Tyloxapol effektiver als Kochsalz bei chronischer Bronchitis

M. Koppitz­­, C. Eschenburg, E. Salzmann, M. Rosewich, R. Schubert, S. Zielen

Institut für Atemwegserkrankungen, Medaimun GmbH und Klinik für Kinder- und Jugend-medizin, Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose, Goethe-Universität, Frankfurt/Main.

Zusammenfassung: Patienten mit chronischer Bronchitis leiden unter einer erhöhten Schleimsekretion. Mukolytika sollen das Abhusten des Sekrets erleichtern und idealer Weise auch anti-entzündliche Eigenschaften aufweisen. Tyloxapol, tacholiquin® ist ein etabliertes Mukolytikum. Erstmalig hat eine doppelblinde Untersuchung nach aktuellen Standards die hohe Effektivität des Schleimlösers bestätigt.

Methodik und Ergebnisse: In einer randomisierten doppelblinden  Studie inhalierten Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) drei Wochen lang im „Cross-over-Design“ entweder mit 5 ml  Tyloxapol (1%) oder isotoner Kochsalzlösung (Placebo) dreimal täglich. Rekrutiert wurden 28 COPD Patienten (18 männlich, 10 weiblich, 47-73 Jahre, Durchschnittsalter 63,5 Jahre). Insgesamt haben 19 Patienten die Studie per Protokoll beendet.

Das Sputumgewicht als primärer Parameter war bei allen Visiten in der Tyloxapol-Gruppe signifikant größer, als in der Vergleichsgruppe (Kochsalz). Nach drei Wochen Behandlung mit Tyloxapol nahm die Zellzahl im Sputum ab, als ein Hinweis auf die anti-neutrophilen Eigenschaften von Tyloxapol. Die Behandlung hatte aufgrund der kurzen Behandlungsdauer keinen Einfluss auf die Parameter der Lungenfunktion (FVC, FEV1, RV und RV/TLC), welche sich durchwegs stabil zeigten. Interessanter Weise konnte unter Placebo einen Anstieg von pro-inflammatorischen Zytokinen (IL-1β, IL-6 und IL-8) registriert werden, während die Behandlung mit Tyloxapol zu einer Abnahme führte. Aufgrund der kleinen Studienpopulation und großer interindividueller Unterschiede der Zytokine im Sputum wurde das Signifikanzniveau nicht vollständig erreicht. Bei insgesamt mehr als 1.000 Inhalationen wurden nur 25 unerwünschte Ereignisse dokumentiert. Sie alle waren geringer Ausprägung und bedurften keiner Behandlung.

Zusammenfassung: Aufgrund der verbesserten Sputumexpektoration und seiner positiven Wirkung hinsichtlich der Entzündung im Sputum, ist die Inhalation von Tyloxapol bei COPD-Patienten der von Kochsalz signifikant überlegen.

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